Die Transaktionsanalyse wurde in den 1950er Jahren von Eric Berne entwickelt. Es handelt sich um ein psychotherapeutisches Verfahren, welches auf einer komplexen Theorie zur Erklärung innerpsychischer sowie zwischenmenschlicher Prozesse basiert. Dabei zeichnet sich die TA durch ihre bewusst einfache Sprache sowie zahlreiche leicht zu verstehende Modelle aus.

Die Transaktionsanalyse beschreibt und erklärt z.B. innere Prozesse (Persönlichkeitsanalyse), Phänomene der zwischenmenschlichen Kommunikation (Kommunikationsanalyse), zwischenmenschliche Dynamiken (Spielanalyse) sowie lebensgeschichtliche Entwicklungen (Skriptanalyse). Von zentraler Bedeutung ist das Modell der Ich-Zustände (Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich, Kind-Ich).

Das Lebensleitziel der Transaktionsanalyse wird als "Autonomie" bezeichnet und setzt sich aus den Fähigkeiten zur Bewusstheit, Spontaneität und Intimität zusammen. Bewusstheit bezeichnet in der TA die Fähigkeit, Sinneseindrücke und Informationen wahrzunehmen, ohne diese entsprechend nicht-überprüfter Definitionen zu interpretieren oder zu filtern. Spontaneität bezeichnet die Möglichkeit, aus einer großen Anzahl von Alternativen im Fühlen, Denken und Verhalten frei auszuwählen. Während sich Bewusstheit auf die Erfassung von Informationen bezieht, ist mit Spontaneität eine dementsprechende Reaktion gemeint. Intimität bezeichnet den emotionalen Gehalt einer vorbehaltlos ehrlichen, offenen und aufrichtigen Begegnung oder Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen, wobei keinerlei Ausnutzung stattfindet.

Die TA geht davon aus, dass jede Person - soweit sie nicht von unüberwindbarer Unterdrückung betroffen ist - prinzipiell selbst die Verantwortung für ihr Leben trägt. Diese Verantwortung besteht darin, die jeweiligen Handlungsmöglichkeiten für die Erfüllung eigener Bedürfnisse einzusetzen, die Gefühle im Kontext eigener Verhaltensweisen und Einstellungen wahrzunehmen und für die Konsequenzen des eigenen Handelns einzustehen. Was die konkrete Lebensgestaltung betrifft, geht die TA von einer grundsätzlichen Entscheidungsfreiheit aus. Auch wenn diese Freiheit aufgrund von Machtverhältnissen und anderer Bedingungen keineswegs bedeutet, dass allen Menschen dieselben Optionen zur Verfügung stehen, so besteht dennoch die volle Entscheidungsfreiheit, was den persönlichen Umgang mit den jeweiligen Bedingungen angeht. In der TA sollen Menschen dazu ermutigt und dabei unterstützt werden, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Optionen, bewusste und freie Entscheidungen zu treffen, anstatt die Verantwortung über sich selbst an andere Menschen abzugeben oder sich davon abhängig zu machen, was Andere von ihnen erwarten.

Claude Steiner - langjähriger Schüler von Eric Berne und lehrender Transaktionsanalytiker seit 1960 - hat die Transaktionsanalyse stark mit der Radical Psychiatry verknüpft. So wurde in den Gruppen der Radical Psychiatry mit Hilfe der Theorie, der Modelle und der Methoden aus der Transaktionsanalyse z.B. eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Machtverhältnissen geführt und an der individuellen Befreiung aus internalisierter Unterdrückung gearbeitet.